1940 geboren, wuchs Cornel Baum als fünftes Kind von Wilhelm Baum und seiner Ehefrau Maria, geb. Baumann auf dem Rittergut Haus Leusch noch christlichem Leitbild auf. Hier genoss er zusammen mit seinen vier Geschwistern und zahlreichen Vettern und Cousinen eine unbeschwerte Kindheit in seinem kleinen Paradies aus Park, Blumenbeeten und Gewächshäusern. Das enge Verhältnis zu seinen Geschwistern sowie die mit seiner Mutter geteilte Liebe zur Gartenarbeit prägten sein Leben. Seine Kinderfrau Tetta hatte er besonders in sein Herz geschlossen. Seine Schulzeit wurde durch eine schwere Krankheit getrübt, so dass er sich den Weg zum Abitur hart erarbeiten musste. In dieser Zeit schulte er sein Gedächtnis so, dass er Latein, Alt-Griechisch und Geschichte zeitlebens beherrschte, wovon zuletzt seine Enkel profitieren konnten. Mit seiner Liebe zu Büchern erweiterte er sein immenses Allgemeinwissen beständig, später auch in seinem Literaturkreis.
Bonn, Wien und Düsseldorf waren die Stationen seines Studiums der Medizin. Der Eintritt in die K.St.V. Arminia zu Bonn im KV bedeutete ein Bündnis fürs Leben. Nach seiner Promotion erfolgte ab 1970 die ärztliche Ausbildung zum Internisten am Lukas-Krankenhaus in Neuss. Während seines Studiums lernte er Angelika-Maria Thywissen kennen, sie wurde seine große Liebe und beide bildeten ein starkes und glückliches Paar. Durch eine große Hochzeit am 6. Januar 1971 besiegelten sie den Bund der Ehe. Aus ihrer Ehe gingen vier Kinder hervor, Gobriela, Dominik, Franziskus und Marie-Sophie.
1977 wurde Cornel Baum niedergelassener Arzt und übernahm die Praxis auf der Kaiser-Friedrich Straße 100. Die oberen Etagen wurden zur Heimat der jungen Familie. Für ihn war der Arztberuf eine Lebensaufgabe. Er war für seine Patienten der „Herr Doktor“, der sich viel Zeit nahm und immer ein offenes Ohr hatte.
Nach 32 glücklichen Jahren musste Cornel Baum im Jahr 2003 den schmerzlichen Verlust seiner Ehefrau Angelika, die ihm immer einen starken Rückhalt gab, verkraften. Von nun an war er der alleinige Mittelpunkt der Familie.
Mit Freude und persönlicher Anteilnahme begleitete er das Leben seiner vier Kinder. Seine emotionalen Ansprachen, insbesondere zu den Hochzeitsfesten, war seine besondere Art, seine Schwiegerkinder in die Familie aufzunehmen. Stolz war Cornel Baum auf seine 12 Enkelkinder, die ihn als „Opa Leo“ liebten, benannt nach seinem Hund Leo. Patenonkel zu sein war für ihn eine besondere Ehre, so verfolgte er die Entwicklung seiner 5 Patenkinder sehr gewissenhaft.
Seine zweite und dritte Heimat fand er in den Garmischer Bergen, insbesondere beim Skifahren, und in Brouwershaven am Meer. Dort lebte er seine Liebe zur Natur aus. Bei vielen Reisen rund um den Globus stillte er seinen Wissenshunger. Mit seinen engen Weggefährten genoss er Ausflüge zu Kunst und Opern.
Der Schützenzug „Nüsser Stolz“, Rudergemeinschaft „Brauerei-Vierer“, Doppelkopfrunde, Lions-Club Neuss, Lambertus-Gilde, Bürgergesellschaft und Konzertabonnements bildeten nur einen Teil seiner geselligen Aktivitäten und seines vielfältigen Engagements ab. Im Freundeskreis wurde er für seine Fröhlichkeit und ausgleichende Art geschätzt.
Seine große Leidenschaft galt dem Sammeln von neapolitanischen Krippenfiguren. Er hatte die besondere Gabe, seiner Krippe eine Lebendigkeit zu verleihen, die den Betrachter bei öffentlichen Ausstellungen und seinen Krippen-Abendessen in eine andere Welt versetzten. Am schönsten war es aber am Heiligen Abend, wenn er die Krippe im Familienkreis im Weihnachtsglanz erstrahlen ließ. Der Dachgeschoßbrond seines Hauses im Jahr 2016 zerstörte diese Krippe und damit das Lebenswerk von Cornel Baum. Seine Liebe zur Kunst und Sammelleidenschaft blieb ober ungebrochen.
Seine Art, mit Schicksalsschlägen umzugehen war bewundernswert. Er klagte nicht und fand Holt in seinem christlichen Glauben, der Familie und seinen Freunden.
Plötzlich und unerwartet schlief Cornel Baum friedlich am 28. April 2021 zu Hause ein. Seine Gutmütigkeit und seine einfühlsame Art, ober auch seine „Stückelchen“ werden uns fehlen. Gerne würden wir noch einige „Fünf Minütchen“ zusammensitzen.
Wir trauern um Cornel Baum und sind dankbar für jeden Tag, den wir gemeinsam erleben durften!